Inflation größte Bedrohung der bürgerlichen Gesellschaft

Der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler sprach in Ettlingen über den Euro

Ettlingen (KBr). Ein düsteres Bild von der Zukunft des Euroraums zeichnete der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler in der Diskussionsveranstaltung der Jungen Liberalen Karlsruhe-Land zur Zukunft des Euro am vergangenen Dienstag in Ettlingen. „Eines wird es garantiert nicht geben: Dass der Stabilitätspakt reformiert wird und Zähne bekommt“, so das Mitglied des Finanzausschusses des Bundestags. Wahrscheinlicher sei, dass mittelfristig entweder die Mittelmeerstaaten oder die auf Währungsstabilität pochenden nördlichen Länder die Währungsunion verliesen. Letztere könnten dann eine kleinere, wirtschaftlich homogenere und damit auch stabilere Währungsunion bilden. Den mehr als 20 Zuhörern, darunter der Kreisvorsitzende der FDP Karlsruhe-Land, Stefan Tritschler, und der Landtagskandidat der FDP für Ettlingen, Uwe Künzel, versicherte Schäffler, dass Griechenland seine Schulden niemals zurückzahlen könne. „Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, müsste Griechenland in allen Bereichen die Löhne um 30 Prozent senken. Das wird nicht passieren“, so Schäffler in seinem etwa einstündigen Vortrag. Im Anschluss an diesen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. In dieser wiederholte Schäffler noch einmal seine Position, dass das Monopol der Zentralbanken das eigentliche Problem der Finanzkrise sei. Diese hätten Staat und Unternehmen mit billigem Geld versorgt und so zu unverantwortlichem Handeln ermutigt. Die Schuldenkrise der europäischen Staaten bezeichnete Schäffler, der aus Protest gegen den Euro-Rettungsschirm als Obmann der FDP im Finanzausschuss zurückgetreten war, als die eigentliche Bedrohung für die bürgerliche Gesellschaft. Die drohende Inflation treibe die Menschen in eine noch größere Abhängigkeit vom Staat. Gegen Ende der über zweistündigen Veranstaltung im Keller des Hofgartens Ettlingen verschob sich die Diskussion etwas auf die gegenwärtige Situation der Bundes-FDP. Schäffler warnte dabei vor einer Sozialdemokratisierung der FDP. Die FDP brauche kein neues Programm, sondern müsse konsequent zu ihrem jetztigen stehen.